Gänsehaltung

 

Artgerechte Gänsehaltung – worauf ist zu achten

 

Gänse sind für den Selbstversorger Garten ausgezeichnete Nutztiere – sie sind genügsam und unkompliziert in der Haltung. Darüber hinaus liefern sie reichlich Fleisch, Federn und Fett, sind Unkrautvertilger und exzellente Wachtiere.


Artgerechte Gänsehaltung für Selbstversorger

Die Gänsehaltung im eigenen Garten ist nach wie vor recht beliebt und weit verbreitet. Wichtige Gründe hierfür: die einfache Art der Haltung sowie das magere vitamin- und mineralstoffreiche Fleisch dieser Tiere. Nach sieben Monaten kann eine Gans bereits ein Schlachtgewicht von über vier Kilogramm erreichen.

 

Weitere Punkte, die für die Gänsehaltung sprechen: Gänse können Rasenmäher und Wachhund ersetzen, befreien den Rasen von lästigem Unkraut und liefern besten Dünger für den Garten. Nicht zu vergessen: Die wunderbaren Gänsefedern und Daunen. Lediglich als Eierproduzent können Gänse nicht wirklich herhalten.

 

Wer ein Stück Land besitzt und Gänse als Nutztiere halten möchte, der sollte Folgendes berücksichtigen:

 

Gänse mögen einen regelmäßigen Tagesablauf. Dazu gehört unter anderem die Fütterung zur gleichen Uhrzeit – vorausgesetzt die Tiere leben nicht ganztags im Freien. Dort kommen sie selbst für ihr Futter auf. Auf Stress und Hektik stehen Gänse gar nicht. Gänsehalter sollten daher versuchen möglichst ruhig und ausgeglichen mit dem Wassergeflügel umzugehen.

 

Gänse sind Grasfresser. Sie brauchen genügend Rasenfläche als Weideland. Dann können sie den ganzen Sommer im Freien leben und sich selbst um ihre Nahrung kümmern. Das Grundstück sollte den Tieren auch einen großzügigen Auslauf bieten können – für ein Gänsepaar ist mindestens 400 Quadratmeter an Fläche zum Grasen einzurechnen.

 

Die Weide muss den Gänsen nicht nur Fressen, sondern auch Schutz bieten können – beispielsweise vor Füchsen oder Hunden. Daher ist eine sichere Umzäunung notwenig. Eine Zaunhöhe zwischen 1,20 Meter und 1,50 Meter ist ausreichend, weil Gänse eher selten über Abzäunungen fliegen. Zudem ist es ratsam, die Weide in Parzellen abzuteilen und die Gänse abwechselnd auf jenen grasen zu lassen. Auf diese Weise wird die so genannte Über- oder Unterbeweidung vermieden. Weiterhin ist ein Unterstand wichtig. Starke Sonnenbestrahlung und Regen mögen Gänse nicht, sie suchen dann Schutz, beispielsweise unter Bäumen oder in Holzverschlägen.

 

Eine gute Gänseweide bietet den Tieren alles, was sie zum Leben brauchen. Befinden sich auf der Weidefläche sogar Obstbäume, ist es umso besser für den Speiseplan. Gänse lieben Fallobst. Weiterhin fressen sie auch gerne Rüben, Beeren, Kartoffeln oder Salat. Eine Umzäumung zum Gemüsegarten ist aus diesem Grund sehr empfehlenswert, denn Gänse werden den Weg dorthin auf jeden Fall finden. Gänse benötigen ab und an Verdauungshelfer. Sand und kleine Kieselsteine sind hierfür ideal.

 

Frisches Trinkwasser ist lebensnotwendig für das Wassergeflügel. Wasser sollte deswegen immer ausreichend bereitstehen. Es bietet sich an, mehrere Trinkgefäße auf dem Grundstück zu verteilen und das Trinkwasser einmal täglich durch frisches Wasser auszutauschen.

Gänse sind Wasservögel. Wasserstellen als Schwimm- oder Bademöglichkeit sind für das Wohlbefinden der Tiere erforderlich. Im Wasser können sie ihr Gefieder pflegen und sich bei Bedarf abkühlen. Alte Duschwannen oder stabile Planschbecken sorgen für geeignete Badestellen im Garten. Diese sind aber kontinuierlich zu reinigen, denn die Tiere koten die Wannen und Becken schnell voll. Es lohnen sich auch Beregner oder Duschen, die im Garten angebracht beziehungsweise aufgestellt werden können.

 

Im Winter und – natürlich zum Brüten – gehören Gänse in einen Stall. Dieser kann ganz schlicht aus Holzbrettern bestehen. Nur muss er den Tieren genügend Platz bieten. Jedes Tier beansprucht mindestens ½ Quadratmeter Fläche für sich. Der Boden des Stalls sollte aus stabilem Material bestehen und etwas erhöht stehen, damit kein Regenwasser herein laufen kann.

Gänse geben dünnflüssigen Kot von sich, dementsprechend muss die Einstreu besonders saugfähig sein. Torf, Hobelspäne oder Sägemehl, dick auf der untersten Schicht des Stallbodens gestreut, sind ideale Einstreumaterialien. Auf diese Schicht folgt dann erst das Stroh. Der Gänsestall sollte trocken sowie licht- und luftdurchlässig sein. Dort darf sich keinesfalls Feuchtigkeit einnisten. Die Stallfenster oder Belüftungsklappen deshalb nur notfalls, etwa bei Zugluft oder anhaltender Kälte, schließen. Die Reinigung des Gänsestalls sollte mindestens einmal wöchentlich erfolgen.

 

 

 

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